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Newsletter Nr.12/2002 zum Thema
Unternehmen und Arbeit
bps:
Berufliche Bildung unter neuem Träger
Deggendorf
(dz). Nachdem die bps GmbH - und damit auch deren
Fachabteilung, die BerufsBildungsAkademie, Mitte Oktober Insolvenz beantragt
hat, stand die Zukunft der beruflichen Bildung in Deggendorf auf wackeligen
Füßen. Der ehemalige Leiter der BerufsBildungsAkademie, Hans-Gerd Baumgartner,
hat eine Einzelfirma gegründet, damit zumindest die Teilnehmer der laufenden
Kurse und Lehrgänge ihre Weiterbildung bis zur IHK-Prüfung abschließen können.
Inzwischen ist auch eine langfristige Lösung in Sicht: Baumgartner hat die im
Bildungsbereich kompetente Firma "Quin GmbH" gefunden. Sie soll künftig
Lehrgänge mit IHK-Abschlüssen sowie Kurse in Buchführung und anderen
kaufmännischen Bereichen anbieten. Baumgartner will der Firma beratend zur Seite
stehen. Mitte Februar startet die Quin GmbH mit neuen Fachwirtelehrgängen in
Deggendorf. Zielgruppen sind ausgebildete Kaufleute aus Industrie oder Handel
mit mindestens zweijähriger Berufspraxis. Infoabende zu allen Lehrgängen bietet
die Quin GmbH jeweils am 9. und am 11. Dezember ab 18.30 Uhr in der
Ulrichsberger Straße 17 (Gebäude E) an. Nähere Informationen und Auskünfte gibt
es unter Tel. 0991/3628425.
Aus:
Deggendorfer Zeitung, 2.12.02
Praktikum
für die Umwelt im Nationalpark
Studenten können sich
jetzt bewerben - Parkverwaltung hofft auf Interessenten aus der Region
Zwiesel
(pö). Sechs Studenten haben im kommenden Jahr die Möglichkeit, im Nationalpark
Bayerischer Wald ein Praktikum zu absolvieren. Finanziert wird das Projekt von
der Commerzbank. Europarc Deutschland, dem Dachverband aller 27 deutschen
Großschutzgebiete, ist es wiederum gelungen, die Commerzbank als finanziellen
Partner für das Projekt "Praktikum für die Umwelt" zu gewinnen. Seit 1990
finanziert die Commerzbank großzügig Umweltpraktika in Groß-schutzgebieten. 60
Studenten, davon sechs für den Nationalpark Bayerischer Wald, wird damit die
Möglichkeit geboten, sich im Jahr 2003 für die "letzte Wildnis" mitten in Europa
drei oder sechs Monate lang einzusetzen.
Jetzt können sich wieder naturbegeisterte Studenten mit Interesse an Ökologie
und Umweltbildung bewerben. Allein sechs Stellen sind dem Nationalpark
Bayerischer Wald zugesprochen. Es gibt ein monatliches Taschengeld von 256 Euro.
Die sechs jungen Leute verteilen sich auf die Bereiche: Wildniscamp am
Falkenstein, Waldspielgelände, Jugendwaldheim und Sonderveranstaltungen sowie
den Verein WaldZeit.
Eine der diesjährigen Praktikanten war Judith Jabs aus München. Sie organisierte
Sonderveranstaltungen, betreute Schulklassen auf Messen in Berlin und kennt das
Anforderungsprofil der unterschiedlichen Einsatzstellen im Nationalpark
Bayerischer Wald. "Im Waldspielgelände ist man viel draußen und betreut vor
allem Führungen mit Kindern oder organisiert Kindergeburtstage. Wer dann noch
ein wenig handwerkliches Geschick für den Unterhalt der Spielgeräte mitbringt,
ist dort gerade richtig", sagt Judith Jabs, die ihr Praktikum jetzt beendet und
"sehr viel Spaß" hatte.
Die Nationalparkverwaltung würde es begrüßen, wenn sich vermehrt junge Leute aus
der Region als Praktikanten für die Umwelt bewerben würden. Bewerbungsunterlagen
sind bei Europarc Deutschland, Marienstraße 31, 10117 Berlin,
www.europarc-deutschland.de oder
info@europarc-deutschland.de anzufordern. Nähere Einzelheiten erteilt auch
der Bildungsbeauftragte bei der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, Lukas
Laux, Tel. . 08552/96 00 134; E-Mail:
lukas.laux@fonpv-bay.bayern.de
Aus:
Der Bayerwald-Bote, Zwiesel, 2.12.02
Lehrerbildung - die vierte Säule der Uni
Landtags-Delegation
beeindruckt vom neuen Zentrum für Lehrerbildung und Fachdidaktik
von Roland Holzapfel
Was neue Wege auf dem Gebiet der Lehrerbildung angeht, so bleibt die Universität
Passau bayernweit Vorreiter. Vor wenigen Tagen gab das Wissenschaftsministerium
grünes Licht für ein Pilotprojekt im Freistaat: das neue "Zentrum für
Lehrerbildung und Fachdidaktik" (ZLF) der Philosophischen Fakultät - eine
Fortführung und Weiterentwicklung des viel gelobten "Passauer
Lehrerbildungsmodells". Das Projekt ist vorerst auf fünf Jahre angesetzt, die
Uni bekam dafür zwei neue Planstellen zugewiesen. Gestern informierte sich eine
Bildungsdelegation des Landtags an der Uni über das ZLF und zeigte sich danach
sichtlich beeindruckt.
Prof. Dr. Guido Pollak, zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Norbert Seibert
einer der "Väter" des Projekts, erläuterte der Gruppe um MdL Dr. Gerhard
Waschler und MdL Siegfried Schneider (Vorsitzender des Arbeitskreises Bildung,
Jugend und Sport der CSU-Landtagsfraktion) das ZLF-Konzept. "Vernetzung" ist das
Zauberwort, das den Unterschied des Passauer Modells zur konventionellen
Lehrer-Ausbildung wohl am treffendsten beschreibt. Während diese den Schwerpunkt
auf reine Wissensvermittlung legt sowie eine klare Trennung der
Ausbildungsphasen Universität - Seminar - Weiterbildung beinhaltet, setzt man an
der Uni Passau eben auf eine Vernetzung dieser Bereiche. Pädagogische,
psychologische und erziehungswissenschaftliche Kenntnisse werden den angehenden
Lehrern bereits frühzeitig im Studium vermittelt. Die Studieninhalte
konzentrieren sich nicht nur auf das spätere schulische Aufgabenfeld des
Unterrichtens, sondern beziehen auch die Felder Erziehen, Beurteilen, Beraten
und Innovieren (im Sinne von einer positiven Entwicklung des Schulklimas bzw.
der "Schulkultur") mit ein.
Zur personellen Struktur des ZLF: Dem kollegialen Leitungsorgan gehören die
Professoren Hubert Buchinger (Lehrstuhl für Grundschuldidaktik), Wilhelm Bernert
(Didaktik der Sozialkunde), Rudolf Emons (Englische Sprache und Kultur) sowie
Guido Pollak (Allgemeine Pädagogik) und Norbert Seibert (Schulpädagogik) an. Das
darunter angesiedelte Organisationsbüro leitet als "Mann aus der Praxis"
Hans-Stefan Fuchs. Für den ehemaligen Hauptschullehrer, bereits Projektmanager
beim vorhergehenden Lehrerbildungsmodell, wurde eine der beiden neuen
Planstellen geschaffen.
Gegliedert ist das ZLF in fünf Abteilungen: Universitäre Ausbildung und
Forschungsdidaktik (Leiter: Prof. Emons), Fort- und Weiterbildung im Lehrerberuf
(Prof. Dr. Ludwig Bauer), Netzwerk für Lehrerbildung und Schulentwicklung (Bernert),
Berufliche Bildung (Seibert) sowie Empirische Lehrerbildungs- und
Schulentwicklungsforschung (Pollak). Empirische Forschung und Evaluation des
gesamten Projekts soll in dieser Abteilung Dr. Thomas Eberle betreiben, der vom
Ministerium für die zweite neue Planstelle benannt wurde.
Uni-Rektor Prof. Dr. Walter Schweitzer betonte, dass sich die Lehrerbildung
inzwischen neben der Sprachausbildung, den Kulturwissenschaften und der
anwendungsorientierten Informatik zur "vierten Profil bildenden Säule" der Uni
entwickelt habe. Davon profitierten vor allem Studenten aus der Region: 85 % der
Lehramts-Studenten kämen aus dem ostbayerischen Raum.
Den Status als "vierte Säule" hob MdL Schneider lobend hervor. "An anderen Unis
hat man eher den Eindruck, dass Lehrerbildung als fünftes Rad am Wagen angesehen
wird." Auch die Abgeordneten Konrad Kobler (Passau) und Bernd Sibler
(Deggendorf) würdigten das ZLF als gleichermaßen "revolutionär" wie
"evolutionär".
Aus:
Passauer Neue Presse, 3.12.02
Unterricht einmal ganz anders: "Dem Vater bei der Arbeit über die Schulter
geschaut"
Die Schüler der 7.
Klasse lernten bei der Firma Stich den Arbeitsalltag kennen - Großes Interesse
Riedlhütte
(hu). "Jetzt habe ich erst eine Vorstellung, was mein Vater leisten muss",
meinte die Schülerin Sabrina Denk nach ihrem Besuch bei der Firma Stich in
Oberkreuzberg, im Rahmen der Arbeitslehre. Seniorchef Helmut Stich machte es
möglich, dass die Siebtklassler der Volksschule Riedlhütte erstmals Eindrücke
von der Arbeitswelt sammeln konnten und dabei den Arbeitsplatz zweier Väter
kennen lernen durften.
Zunächst stellte er den Schülern seinen Betrieb näher vor, indem er auf das
Hauptgeschäft hinwies, nämlich die Lieferung von Pumpen und Edelstahlrohren für
die Trinkwasserversorgung.
Edelstahlgeländer sind ein weiteres Standbein der Firma, die 35 Angestellte
beschäftigt und auch im Ausland tätig ist.
Bei einer Fragerunde, in der die Schüler einen Großteil der im
Arbeitslehreunterricht erarbeiteten Fragen los werden konnten, informierten sie
sich über die Arbeitszeiten oder die Entlohnung.
So erfuhren die Mädchen und Buben, wie der Arbeitstag des Vaters von Sabrina
gegliedert ist, dass Überstunden normal sind, was eine Auslese ist, dass
Sicherheitsschuhe vorgeschrieben sind, dass die Arbeiter nach Leistung bezahlt
werden, usw.
Höhepunkt der Erkundung war, als die Schüler in die Werkstatt von Sabrinas Vater
eintreten durften, wo soeben die Pumpen für einen Auftrag nach Korea
zusammengebaut wurden. Schnell war allen klar, dass hier Teamarbeit
selbstverständlich ist.
Elektromeister Franz Denk schraubte, montierte und überprüfte eine Pumpe in
einer Versuchswanne vor den Augen der Schüler. Nebenbei wurden Fragen nach dem
beruflichen Werdegang beantwortet.
Anschließend stand der Gang durch die Fertigungshalle auf dem Programm, in der
Edelstahlbleche in großen Maschinen geschnitten, gebogen und
oberflächenbehandelt werden. Hier ist der Vater von Andreas Baumgartner
Fachmann. "Bei dieser Lautstärke muss dein Vater arbeiten?" meinte ein Schüler.
Eine Maschine beeindruckte die Schüler besonders: Mit Hilfe von Glasperlen und
Kirschkernen wird die Oberfläche von Edelstahl fein bearbeitet und so hatten
alle gleich eine Erklärung für den weißen Staub mit den braunen Fasern, der den
Hallenboden vor der Maschine bedeckte.
Bei der Verabschiedung fasste Seniorchef Helmut Stich nochmals Wissenswertes
zusammen und verwies dabei auf den Standortnachteil seines
Schlosserspezialbetriebes, der aber durch die Zuverlässigkeit und Qualität
seiner Mitarbeiter ausgeglichen werde.
Die Schüler Andreas Stadler und Andreas Baumgartner überreichten dem
Betriebsleiter noch Erinnerungsgeschenke. Fazit: Ohne Leistungsbereitschaft geht
nichts, das gilt für die Arbeitswelt und für die Schule zugleich.
Aus:
Grafenauer Anzeiger, 4.12.02
Jäger
wollen künftig Kurzlehrgänge für die Jugend anbieten
Eineinhalbjährige
Ausbildung der Kreisgruppen sei zu lange und werde nicht mehr angenommen -
Vorschläge für Konzept sollen erarbeitet werden
Vilshofen
(es). Die Vorsitzenden der Jagdschutzverbände Griesbach, Passau, Vilshofen und
Wegscheid regten an, dass im Rahmen der Jungjäger-Ausbildung Kurzlehrgänge
angeboten werden müssen, um den Jagdschulen oder auch den Vorbereitungskursen
des Ökologischen Jagdvereins Paroli bieten zu können.
Jährlich treffen sich Abordnungen der vier Kreisverbände, um aktuelle Themen der
Jagd zu diskutieren. Diesmal stand die Jungjäger-Ausbildung im Mittelpunkt.
Vilshofens Kreisvorsitzender Günter Sauer meinte, dass die Kreisgruppen mit der
bisherigen Ausbildungszeit von nahezu eineinhalb Jahren keine Chance mehr hätten
und unbedingt Kurzlehrgänge angeboten werden müssten. Augustin Rauscher,
Vilshofens Ausbildungsleiter, gab aber zu bedenken, dass von 52 Jungjägern der
Jagdschule 30 aus Bayern kommen würden. Da gingen Lehrgangsteilnehmer und später
auch Mitglieder verloren, sagte er. Dr. Brar Piening, Vorsitzender des
Jagdschutz- und Jägerverbandes Griesbach/Rottal und Umgebung, sagte, dass sein
Verband nur noch alle zwei Jahre Ausbildungskurse anbiete. Auch er hielt
Kurzlehrgänge für notwendig.
Rudolf Frühauf, Ausbildungsleiter des Jagdschutz- und Jägervereins Passau und
Umgebung, informierte, dass man früher durchschnittlich 20 Jungjäger im Jahr
ausgebildet habe. Die Zahl sei im Jahr 2001 auf sechs und 2002 auf zehn
zurückgegangen. Er sprach sich, ebenso wie Passaus Kreisvorsitzender Ernst
Gerauer, für sogenannte Crash-Kurse aus. Man hielt aber mindestens zehn
Teilnehmer für erforderlich.
Hans Krenner, Vorsitzender des Jagdschutzverbandes Wegscheid, befürwortete
ebenfalls Kurzlehrgänge, ohne dass die Qualität der Ausbildung darunter leiden
dürfe. Den Auszubildenden solle rechtzeitig das Ausbildungsmaterial
bereitgestellt werden.
Eingehend diskutiert, aber auch kritisiert wurde das Fehlen einheitlicher
Lehrpläne, obwohl die neue Verordnung über die Jäger- und Falkner-Ausbildung
bereits im Januar vergangenen Jahres in Kraft getreten sei. Kritik galt auch den
Prüfern, die manchmal Fragen stellten, die nicht Teil der Ausbildung waren.
Übereinstimmend erklärten die vier Kreisvorsitzenden, dass bis spätestens Ende
Januar 2003 die Ausbildungsleiter Vorschläge für Kurzlehrgänge erarbeiten
sollen, in denen auch die Situation der Ausbilder berücksichtigt sein müsse.
Aus:
Vilshofener Anzeiger, 4.12.02
Bei
plötzlichem Herzstillstand ist rasche Hilfe notwendig
Lehrgang für Mitarbeiter
im Rettungsdienst
Regen
(bb). 100 000 bis 150 000 Menschen sterben in Deutschland pro Jahr den
"plötzlichen Herztod". Das entspricht etwa der 1,5-fachen Einwohnerzahl des
Landkreises. Viele dieser Personen könnten möglicherweise durch frühes
Eingreifen, das heißt frühe Herz-Lungen-Wiederbelebung und frühe
Elketroschocktherapie (Frühdefibrillation) gerettet werden. Nach einem
plötzlichen Herzversagen treten nach drei bis fünf Minuten die ersten
irreparablen Hirnschäden ein. Nach acht bis zehn Minuten ist der Patient tot.
Unter dem Motto "Kampf dem Herztod" wurden an zwei Tagen 28 haupt- und
ehrenamtliche Rettungsdienstmitarbeiter in Sachen Frühdefibrillation
ausgebildet. Die Leitung der Ausbildung lag in den Händen von Rudi Klingl und
Franz Lobmeier.
Vermittelt wurden vor allem Kenntnisse über den Aufbau und die Funktion des
Herzens, EKG-Diagnostik, Beatmung und Herzdruckmassage. Aufbauend auf der
Theorie wurde die praktische Vorgehensweise der Herzlungenwiederbelebung in
Verbindung mit einem Frühdefibrillator eingehendst geübt.
Die Ausbildung wurde mit einem theoretischen und prakitschen Abschlusstest,
unter Aufsicht des Chefarztes im Kreisverband Regen, Dr. Anton Auer
abgeschlossen. Jeder Teilnehmer, der nach bestandener Prüfung berechtigt ist,
ein Frühdefibrillations-Gerät zu bedienen, muss sich spätestens nach einem Jahr
einer Wiederholungspfrüfung untnerziehen, nur so ist gewährleistet, dass die
Anwender immer mit dem neuesten Stand der Medizin und Gerätetechnik vertraut
sind.
Aus:
Der Bayerwald-Bote, Regen, 4.12.02